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Patientenveranstaltung über chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Patientenveranstaltung über chronisch entzündliche Darmerkrankungen

 

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) treten insbesondere bei jungen Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren auf. Etwa 15 Prozent der Erkrankungen kommen aber auch erst im Alter zum Vorschein. Die Darmerkrankungen beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen teilweise erheblich und resultieren in einer veränderten Lebensführung. Im Rahmen der achten bundesweiten Aktionstage (19.09. - 18.10.2015) mit dem Schwerpunkt  "Aufklärung verbessern – Alltag erleichtern" veranstaltet die Abteilung für Gastroenterologie des St. Marienhospitals Vechta am Mittwoch, den 30. September, einen Crohn- und Colitis-Tag, der sich speziell an Betroffene, Angehörige und Laien richtet. Beginn ist um 19.00 Uhr im Niels-Stensen-Haus in Vechta.

Fast jeder zweite Bundesbürger ist im Laufe seines Lebens einmal von einer Darmerkrankung betroffen. In den meisten Fällen wird sie zum Beispiel durch eine Lebensmittelunverträglichkeit, Bakterien oder Viren ausgelöst. Nach ein bis zwei Wochen  gehen die Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall in der Regel zurück. Anders verhält es sich bei den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, denn sie treten in wiederkehrenden und zum Teil anhaltenden Krankheitsschüben auf, die auch ohne äußeren Anlass beginnen können.

Heute leiden deutschlandweit mehrere hunderttausend Menschen unter chronisch entzündlichen Darmerkrankungen - der Colitis Ulcerosa und dem Morbus Crohn. Die Tendenz ist steigend. CED ist in der Bevölkerung wenig bekannt und wird oftmals tabuisiert. Beiden Erkrankungen gemeinsam sind die Symptome Bauchschmerz und Durchfall. Die Colitis Ulcerosa betrifft nur den Dickdarm während der Morbus Crohn die Schleimhäute vom Mund bis zum After befallen kann. Da CED teils schwierig zu erkennen und zu behandeln sein können, bedarf es bei der Diagnose und Therapie an einem großen Maß an Fachwissen und Erfahrung.

Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse: ambulante Unterstützung bei der Medikation mit TNF-Alpha-Blockern, stationäre Versorgung bei Stoma- oder Pouch-Operationen, endoskopische Spezialeingriffe und Notfall-Einsätze bei akuten Schüben. „Da zurzeit insbesondere der  Morbus Crohn nicht geheilt werden kann, stehen bei der Behandlung vor allem die Verbesserung des Wohlbefindens und der Lebensqualität unserer Patienten im Fokus“, erklärt Dr. Volker Meister, Chefarzt der Vechtaer Gastroenterologie.

In der Abteilung für Gastroenterologie des St. Marienhospitals Vechta arbeiten optimal aufeinander abgestimmte CED-Experten eng zusammen. Durch Fortbildungen sind sie auf dem neuesten Stand der Forschung und dank der getätigten Investitionen auch auf dem modernsten Stand der technischen Entwicklung. „Wir haben den Ehrgeiz, für unsere Patienten immer besser zu werden. Gerade bei chronischen Erkrankungen begleiten wir Betroffene über einen langen Zeitraum. Dabei entsteht ein vertrauensvoller Umgang, dem wir unser tägliches Engagement widmen.“, berichtet Dr. Volker Meister.

Alle Fachärzte sind regelmäßig Teilnehmer europäischer und US-amerikanischer CED-Kongresse. Das Know-how auch für schwierige Fälle und die ideale Verknüpfung der ambulanten mit der stationären Versorgung in Form einer spezialisierten Bauchstation hat sich herumgesprochen. So kommen - auch durch die Mitgliedschaft im bundesweiten Kompetenznetz CED - Patienten aus zum Teil großer Entfernung in die Gastroenterologie Vechta. Insbesondere die Nachbarlandkreise Diepholz mit etwa 211.000 Einwohnern und Cloppenburg mit rund 162.000 Einwohnern halten keine so genannten CED-Schwerpunktpraxen vor oder weisen Verknüpfungen mit anderen lokalen Spezialisten wie Kindergastroenterologen auf.

Mit der Patientenveranstaltung möchte das Team Interessierten Raum zum Informieren geben. Schwerpunkte bilden zwei kurze und anschauliche Vorträge: Dr. Volker Meister berichtet zum Thema „Therapie bei Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa – Altes, Bewährtes, Untaugliches und Vielversprechendes“. Dr. Frank Fischer referiert aus der Sicht des Chirurgen mit dem Titel „Wenn die Medikamente versagen: Oh je, ich muss ein Stoma bekommen“. Edgar Korth wird hierzu von seiner Erfahrung als Patient berichten.  Und Iris Vornhusen schildert aus ihrer Perspektive als Stomaschwester den Umgang mit einem künstlichen Darmausgang (Stoma). Im Anschluss werden gerne persönliche Fragen der Teilnehmer beantwortet. Darüber hinaus wird die  Selbsthilfegruppe Morbus Crohn - Colitis Ulcerosa mit einem Informationsstand bei der Veranstaltung vertreten sein.

Die Eckdaten im Überblick:

Termin: Mittwoch, 30. September 2015, von 19:00 bis 21:00 Uhr Veranstaltungsort: Niels-Stensen-Haus, Erdgeschoss, Raum Amsterdam  (Bürgermeister-Möller-Platz 1, 49377 Vechta)                                               Gebühr: kostenlos                                                                                                  Eine Anmeldung zu der Veranstaltung ist nicht erforderlich.