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Stroke Unit

Stroke Unit

In der Neurologischen Klinik des Krankenhauses Damme mit seiner spezialisierten Schlaganfallstation (Stroke Unit) stehen alle erforderlichen Untersuchungsverfahren zur Verfügung, mit deren Hilfe wir Schlaganfälle diagnostizieren und behandeln können.
Hierzu gehören u. a. die Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Arterien (Doppler- / Duplexsonographie), die Computer- und Kernspintomographie des Gehirns (einschließlich der hirnversorgenden Gefäße), die Langzeitaufzeichnung des Herzrhythmus und Blutdrucks sowie die üblichen kardiologischen Untersuchungsverfahren, die in Zusammenarbeit mit der kardiologischen Abteilung umgesetzt werden.

Auf Basis der Untersuchungsergebnisse können dann individuelle Therapieempfehlungen gegeben und das Schlaganfallwiederholungsrisiko effektiv gesenkt werden. Ein Team aus Ärzten, speziell ausgebildete Pflegekräften, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten, Psychologen und Sozialarbeitern stehen den Patienten rund um die Uhr, also 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr, zur Verfügung.

Zertifikat - Stroke Unit

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Neurologie: 
Neurologie – Krankenhaus St. Elisabeth Damme

Ein Schlaganfall (engl. stroke) ist eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung des Gehirns, die zu einem anhaltenden oder vorübergehenden Ausfall von Funktionen des zentralen Nervensystems führen kann. Ursache des Schlaganfalls kann einerseits ein verschlossenes Blutgefäß und die daraus resultierende Mangeldurchblutung von Hirngewebe (Hirninfarkt) sein, andererseits ein verletztes oder geplatztes Blutgefäß, dass zu einem unkontrollierten Eindringen von Blut in das Gewebe führt (Hirnblutung).

Der Hirninfarkt wird durch einen vorübergehenden oder dauerhaften Verschluss von Hirngefäßen durch Blutgerinnsel verursacht. Diese Blutgerinnsel können entweder direkt in den geschädigten Hirngefäßen entstehen,  oder  in  vorgeschalteten Halsgefäßen (z.b. A. carotis) und dem Herzen, von wo aus sie mit dem Blutstrom ins Gehirn transportiert werden. Durch den Gefäßverschluss wird die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr des Gehirns akut behindert – typischerweise plötzlich auftretende neurologische Ausfälle, wie beispielsweise Lähmungen, Gefühlsstörungen, Sehstörungen, Sprachstörungen und  Störungen der Koordination, sind die Folge.

Arteriosklerotische Gefäßwandschäden und bestimmte Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) gehören zu den häufigsten Schlaganfallursachen. Seltenere Ursachen sind Gefäßentzündungen (Vaskulitiden),  Einrisse der Gefäßwand (Dissektionen) oder angeborene Gefäßwandschwächen.

Jährlich erleiden etwa 200.000 bis 250.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall, jeder Zehnte davon verstirbt an den Folgen. Damit ist der Schlaganfall nach Krebs- und Herzerkrankungen hierzulande die dritthäufigste Todesursache. Ein Großteil der Patienten ist älter als 65 Jahre, nur etwa zehn Prozent sind jünger als 40 Jahre.

  • Sprach- und Sprechstörungen
  • Herabhängender Mundwinkel
  • Sehstörungen
  • Halbseitige Lähmungserscheinungen
  • Taubheitsgefühl auf einer Körperseite

Unsere Stroke Unit ist darauf ausgerichtet, Schlaganfallpatienten innerhalb kürzester Zeit eine spezielle leitlinienorientierte und individuell angepasste Therapie zukommen zu lassen.

Zu den speziellen Therapieverfahren zählt zum Beispiel die systemische intravenöse Lysetherapie. Dabei wird versucht, das verschlossene Hirngefäß durch ein Medikament wieder zu öffnen. Diese Behandlung ist nur in den ersten 4,5 Stunden nach Symptombeginn möglich.

Bei sehr schweren Schlaganfällen wird das verstopfte Hirngefäß mit einem Katheter wieder geöffnet. Diese operative Methode wird in Kooperation mit dem Klinikum Osnabrück realisiert.

Wichtig ist die Klärung der Schlaganfallursache. Wird eine Verengung einer Halsschlagader festgestellt, so erfolgt die Verlegung in eine Gefäßchirurgie zur Operation (Carotisthrombendarteriektomie). Beim Nachweis von Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) oder Blutgerinnseln im Herzen wird eine entsprechende medikamentöse Behandlung eingeleitet, falls erforderlich wird hier auch eng mit der kardiologischen Abteilung zusammengearbeitet. Die vaskulären Risikofaktoren (Bluthochdruck, Blutfette, Zuckerkrankheit) werden durch regelmäßige Kontrollen überprüft und bei Bedarf wird eine medikamentöse Therapie eingeleitet, bzw. eine bereits bestehende Therapie wird optimiert. Die Einleitung einer geeigneten Sekundärprophylaxe zur Vermeidung eines erneuten Ereignisses erfolgt in Abhängigkeit von der Ursache des Schlaganfalls.

Solange Beeinträchtigungen durch den Schlaganfall vorliegen, erfolgen spezielle Behandlungen in Form von Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie, auch eine neuropsychologische Betreuung wird gewährleistet. Bei Bedarf werden anschließende rehabilitative Maßnahmen durch den Sozialdienst organisiert.

Viele Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind behandelbar und vermeidbar. Bei über 60-Jährigen ist ein Schlaganfall die zweithäufigste Todesursache. Wird ein Schlaganfall richtig erkannt, so kann die schnelle Behandlung Leben retten und die Beeinträchtigung und Pflegebedürftigkeit durch Folgen des Schlaganfalls reduzieren.

Treten Schlaganfallsymptome auf, muss sofort gehandelt werden: Rufen Sie den Notarzt unter 112! Jeder Schlaganfall ist ein Notfall!

Kontakt

Ansprechpartner

Chefarzt Dr. med. Heiko Jörg Dietzel
Facharzt für Neurologie
Zusatzbezeichnung Spezielle Neurologische Intensivmedizin