Liebe Patientin,
die Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe unter der chefärztlichen Leitung von Dr. med. Holthaus wurde mit Wirkung zum 1. März 2016 als „Endometriose Zentrum“ zertifiziert und 2018 als klinisches Endometriosezentrum hochgestuft. Bei Endometriose handelt es sich um eine gutartige Erkrankung, die ins besondere jüngere Frauen betrifft. Regelschmerzen, Sterilität und chronische Unterbauchschmerzen sind die häufigsten Symptome dieser Erkrankung. Bei der Endometriose handelt es sich um eine Versprengung von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Aus diesem Grunde treten Beschwerden häufig im Zusammenhang mit der Monatsblutung auf. Die Behandlung ist sehr komplex und besteht aus mehreren Komponenten. Ein Baustein ist die operative Sicherung und Sanierung mit einer möglichen anschließenden medikamentösen Therapie. Häufig ist eine interdisziplinäre Therapie erforderlich.
Die Zertifizierung setzt ein hohes Maß an medizinischen Sachverstand voraus, der durch regelmäßige Fort- , Weiterbildungen und über den kontinuierlichen Austausch im Rahmen von Qualitätszirkeln gewährleistet wird
Die Endometriose-Vereinigung Deutschland e. V. hat in Zusammenarbeit mit der Stiftung Endometriose-Forschung und der Europäischen Endometriose-Liga die Abteilung als Endometriosezentrum zertifiziert und besitzt damit ein Alleinstellungsmerkmal in den Landkreisen Vechta, Diepholz und Osnabrück.
Durch externe Fachexperten wurde der Abteilung unter der Leitung von Dr. med. Holthaus die hohe Qualität in der medizinischen Behandlung der Endometriose bestätigt. Diese Qualitätsansprüche werden im dreijährigen Turnus erneut überprüft.
„ Wir freuen uns sehr darüber das Ziel der erfolgreichen Zertifizierung zusammen als Team der Frauenheilkunde erreicht zu haben und die hohen Ansprüche, die wir an uns haben, auch nach außen kommunizieren zu können. Insbesondere die operativen Möglichkeiten als Ausbildungszentrum für minimalinvasive Chirurgie bieten uns die Möglichkeit Endometriose Patientinnen auch in komplexen Fällen schonend zu operieren.“ halten.
Zentrumsleiter
Chefarzt Dr. med. Holthaus fest.
Behandlungsspektrum
Endometriose - eine weibliche "Volkskrankheit"
Definition:
Der Name Endometriose leitet sich von dem Wort Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) her. Man versteht unter einer Endometriose das Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle. An diesen ortsfremden Lokalisationen reagiert die Schleimhaut auf hormonelle Veränderungen ähnlich wie in der Gebärmutterhöhle. Das heißt, es kommt zum Aufbau von Schleimhaut innerhalb des monatlichen Zyklus, als auch zum Abbluten der Schleimhaut. Im Gegensatz zur Schleimhaut in der Gebärmutterhöhle kann das Endometriosegewebe den Körper nicht verlassen. Das Resultat sind innerliche Blutungen sowie eine Degeneration des Gewebes, eine begrenzte Entzündung in der Umgebung der Endometriose und eine mögliche Narbenbildung in diesen Bereichen.
Über die Häufigkeit der Endometriose existieren nur Schätzungen. Man kann davon ausgehen, dass rund jede 10. Frau im Alter zwischen 18 und 50 Jahren eine Endometriose entwickelt, wobei die Hälfte der Betroffenen beschwerdefrei ist.
Endometriose tritt nur selten vor der ersten Regelblutung auf, und ist nach den Wechseljahren sehr selten.
Von allen Endometriose Patientinnen sind rund 2/3 aller Patientinnen jünger als 35 Jahre und 10 % jünger als 20 Jahre. Des Weiteren spielt die Endometriose auch bei Patientinnen mit unerfülltem Kinderwunsch eine große Rolle. Bei etwa jeder 5. Frau mit Kinderwunsch ist die Endometriose funktionell oder mechanisch die Ursache dafür, dass diese Frauen nicht schwanger werden.
Hauptproblem dieser Erkrankung ist allerdings, dass die Zeit vom Auftreten erster Symptome bis zur gestellten Diagnose etwa 7 - 10 Jahre beträgt.
Die Endometriose ist eine gutartige Erkrankung, das Entartungsrisiko liegt deutlich unter 1 %.
Eine Endometriose ohne Beschwerden, welche nur zufällig entdeckt wurde z.B. im Rahmen einer Sterilisation bei abgeschlossener Familienplanung erfordert nur gynäkologische Kontrolluntersuchungen, aber keine Behandlung. Wenn die Endometriose aber Beschwerden, chronische Unterleibsschmerzen oder andere Symptome wie z. B. Sterilität verursacht, ist eine Therapie notwendig.
Aktuell besteht die Behandlung der Endometriose aus 2 Säulen:
- Medikamentöse Behandlung
- Operative Behandlung
Die Behandlung richtet sich immer nach der Symptomatik, wobei eine fortgeschrittene aktive Endometriose, die immer mit Begleitentzündungen und Vernarbungen einhergeht, immer behandelt werden muss.
Hormonelle Therapie:
Es gibt bisher kein Medikament, das eine Endometriose dauerhaft heilen kann. Die Endometriose ist eine sexualhormonabhängige Erkrankung. Der Östrogeneinfluss führt zum Fortschreiten der Erkrankung.
Die Wirkung ist bei fortgeschrittener Endometriose limitiert, da Eierstockzysten, Verwachsungen und Vernarbungen sowie die Darmendometriose wenig oder gar nicht auf die hormonelle Behandlung reagieren.
Operative Therapie der Endometriose:
In der operativen Behandlung der Endometriose stellt die Bauchspiegelung (Laparoskopie) heute den Standard dar. Sie wird zunächst als diagnostisches Mittel eingesetzt, um die Endometriose zu bestätigen. Dabei kann dann aber auch gleichzeitig eine Therapie durchgeführt werden. Diese besteht in der vollständigen Entfernung aller sichtbaren Endometrioseherde und Korrektur der von der Endometriose entstandenen Schäden. Im Vergleich zum Bauchschnitt hat die laparoskopische (Link zur MIC Seite) Behandlung den Vorteil eines bis zu 7fachen Vergrößerungseffektes. Dadurch kann wesentlich blutärmer operiert werden und außerdem können feinste Strukturen wie z.B. Nerven für die Darm- und Blasenfunktion erhalten werden. Dadurch ist eine schnellere Genesung der Patientin gegeben. Ist es notwendig eine Teil des Darmes mitzuentfernen, wird auch dieser Eingriff per Laparoskopie durchgeführt, dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Allgemeinchirurgie im Hause.
Kooperationspartner / Selbsthilfegruppen
- Radiologie im Krankenhaus St. Elisabeth in Damme
- Allgemein Chirurgie im Krankenhaus St. Elisabeth in Damme
- Urologie im St. Franziskus Hospital in Lohne
- Pathologie Dr. Krech in Osnabrück
- Endometriose Vereinigung
Kontakt
Ansprechpartner
Dr. med. Bernd Holthaus
Chefarzt
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie, Spezielle operative Gynäkologie MIC III, AGUB II, Pränatal. Diagnostik, NT zertifiziert
Dr. med. Mathis Wüster
Oberarzt
Zentrumskoordinator
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkt Endometriose
Chefarzt Dr. med. Bernd Holthaus
Email:
holthaus@ krankenhaus-damme.de
Lebenslauf:
- Studium 1991 bis 1996 an der Freien Universität Berlin und Universität Hamburg.
- 1997 Assistenzarzt an einer Lehrklinik der Universität Basel in St. Moritz-Schweiz.
- 1998-2002 Facharztausbildung Gynäkologie am Marienhospital Osnabrück Prof. Butterwegge.
- 2002-2008 Oberarzt in der Frauenklinik am Klinikum Osnabrück.
- Ab 2006 leitender Oberarzt.
Schwerpunkte:
- Gynäkologische Onkologie
- Minimal Invasive Chirurgie
- Descensus -und Kontinenzchirurgie
- Pränataldiagnostik mit NT-Messung, differenzierter Organdiagnostik
- Doppleruntersuchungen, 4D Ultraschall
Qualifikationen:
- Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN).
- Schwerpunkt gynäkologische Onkologie der Ärztekammer Niedersachsen Pränatalmedizin DEGUM II und NT Zertifizierung.
- MIC III, Leiter Ausbildungszentrum AGE