Traumanetzwerk Süd-West-Niedersachsen ausgezeichnet
Elf Krankenhäuser aus der Region hat die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) für ihre Arbeit im Traumanetzwerk Süd-West-Niedersachsen ausgezeichnet – darunter befinden sich auch die beiden Kliniken in Cloppenburg und Vechta. Sie erfüllen somit die hohen strukturellen, personellen und organisatorischen Voraussetzungen, die an ein Traumazentrum gestellt werden. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius übergab nun im Rahmen einer Feierstunde die Zertifikate an die Unfallchirurgen der Kliniken im Osnabrücker Rathaus.
Die Sprecher des Traumanetzwerks Süd-West-Niedersachsen, Privatdozent Dr. Martin Engelhardt (Klinikum Osnabrück) und Prof. Dr. Uwe Joosten (Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital Osnabrück), erklärten: "Wir freuen uns, dass die beteiligten Kliniken das umfangreiche Audit nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie erfolgreich abgeschlossen haben und danken ihnen für ihr großes Engagement und den dafür bereitgestellten Materialeinsatz." Ziel des Netzwerkes sei es, die Überlebenswahrscheinlichkeit der Unfallopfer zu steigern und deren anschließende Lebensqualität weiter zu verbessern.
Dr. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, unterstrich die besondere Rolle der Traumanetzwerke. Gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen sei eine nachhaltige Vernetzung sehr wichtig. Neben der Zertifizierung des Netzwerks wurden das St. Josefs-Hospital Cloppenburg sowie das St. Marienhospital Vechta als "Regionale Traumazentren" anerkannt. Beide Einrichtungen gehören somit zu den Traumazentren der zweithöchsten Qualitätsstufe.
In jedem Jahr verunglücken in Deutschland circa 2,3 Millionen Menschen. Bei Verkehrsunfällen verletzen sich jährlich 18.000 Menschen schwer. Nach einem solchem Unfall zählt jede Minute. Die Überlebenschancen sind deutlich besser, wenn der Schwerverletzte schnell und mit hoher Fachkompetenz behandelt wird. Um Zeitverluste bei der Diagnostik und Erstbehandlung zu minimieren, wird bereits am Unfallort Kontakt mit dem Traumazentrum aufgenommen und der Verletzte angekündigt. Trifft dann der Schwerverletzte in der Zentralen Notaufnahme des Krankenhauses ein, so wird dieser sofort im eigens dafür vorgesehenen Schockraum betreut.
Innerhalb des Traumazentrums werden Menschen mit unterschiedlichsten Verletzungen behandelt. Bei Bedarf kommen dafür Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen zum Einsatz. "Durch die Zusammenarbeit der Abteilungen und dank der modernen technologischen Ausstattung kann rasch eine aussagekräftige Diagnose erstellt werden", berichten die Chefärzte der Unfallchirurgie Dr. Jens Hilgenberg (St. Marienhospital Vechta) und Dr. Martin Reuter (St. Josefs-Hospital Cloppenburg). Mit den regelmäßigen, umfangreichen Fortbildungen für die beteiligten Ärzte und das Pflegepersonal wird zudem die durchgängig hohe Qualität der Behandlung im Traumazentrum gewährleistet.
Neben dem St. Marienhospital Vechta und dem St. Josefs-Hospital Cloppenburg beteiligen sich am Traumanetzwerk Süd-West-Niedersachsen unter anderem folgende Krankenhäuser: St. Franziskus-Hospital Lohne, Krankenhaus St. Elisabeth Damme, Klinikum Osnabrück Standort Finkenhügel und Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital Osnabrück.