Durchfallerkrankung mit Clostridien
Patienteninformationen zu Clostridien-Infektionen
Bei Ihnen oder Ihrem Angehörigen ist eine Magen-Darm-Infektion durch das Bakterium „Clostridioides difficile“ festgestellt worden. Mit diesem Informationsblatt möchten wir Ihnen die wichtigsten Fragen zum Erreger, zur Erkrankung und zu den erforderlichen Hygienemaßnahmen beantworten.
Was für ein Erreger ist es und welche Erkrankung wird hervorgerufen?
Bei „Clostridioides difficile“ handelt es sich um ein Bakterium, dass weltweit in der Umwelt vorkommt. Ca. fünf Prozent aller Erwachsenen tragen die Bakterien im Darm, ohne durch sie zu erkranken. Nur unter ganz bestimmten Umständen (z.B. durch die Einnahme spezieller Antibiotika) können sich die Clostridien im Darm vermehren und eine Durchfallerkrankung verursachen. Vielmehr sind es nicht die Bakterien selbst, sondern von ihnen produzierte Substanzen (Toxine) die für eine Entzündung der Darmschleimhaut und den damit verbundenen Durchfall verantwortlich sind. Dazu können Symptome wie Bauchschmerzen und Übelkeit auftreten.
Außerhalb des menschlichen Darms können Clostridien sehr widerstandsfähige Sporen bilden, die nur mithilfe spezieller Desinfektionsmittel abgetötet werden können.
Wie werden Clostridien übertragen?
Die Bakterien werden mit dem Stuhl des Betroffenen ausgeschieden. In den meisten Fällen werden die Erreger dann über die Hände auf Gegenstände und Oberflächen (z.B. Telefon, Türklinke) weitergegeben und können von dort weitere Personen infizieren.
Warum sind im Krankenhaus besondere Hygienemaßnahmen erforderlich?
Viele Patienten im Krankenhaus sind aufgrund ihrer Erkrankungen abwehrgeschwächt. Da diese Personen besonders empfänglich für Infektionen sind, müssen sie vor einer Weiterverbreitung von Clostridien besonders geschützt werden. Dazu sind einige spezielle Hygienemaßnahmen erforderlich.
Welche Hygienemaßnahmen müssen durchgeführt werden?
Vielleicht empfinden Sie als betroffener Patient die erforderlichen Hygienemaßnahmen als etwas Unangenehmes. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ein Krankenhaus mit vielen infektionsanfälligen Patienten konsequente Maßnahmen ergreifen muss, um unbedingt eine Weiterverbreitung von Clostridien zu vermeiden. Seien Sie versichert, dass Ihre medizinische und pflegerische Versorgung darunter nicht leidet.
- Ihre Unterbringung im Krankenhaus erfolgt in der Regel in einem Einzelzimmer. Individuell kann durch den behandelnden Arzt oder durch die Hygienefachkraft festgelegt werden, ob Sie sich mit anderen Patienten die an einer Clostridien Infektion erkrankt sind, ein Mehrbettzimmer teilen. In jedem Fall erhalten Sie eine separate Toilette.
- Der häufigste Übertragungsweg sind Ihre Hände. Daher stehen die richtige Händedesinfektion und eine anschließende Händewaschung, insbesondere nach den Toilettengängen an oberster Stelle. Das Pflegepersonal wird Ihnen gerne die richtige Durchführung der Händedesinfektion erläutern.
- Ärzte, Pflegekräfte und Besucher werden bei direktem Kontakt zu Ihnen einen Schutzkittel und Handschuhe tragen.
- Bitte verlassen Sie nicht eigenständig das Zimmer. Melden Sie sich vorher beim Pflegepersonal, um die erforderlichen Schutzmaßnahmen zu erfragen.
- Die oben beschriebenen Hygienemaßnahmen können aufgehoben werden, wenn Sie zwei Tage frei von Durchfällen sind.
Was muss ich als Besucher beachten?
- Achten Sie bitte darauf, dass in der Zeit der akuten Erkrankung die Anzahl der Besucher so gering wie möglich gehalten wird.
- Melden Sie sich bitte vor dem Betreten des Zimmers beim Pflegepersonal. Sie werden dann in die erforderlichen Hygienemaßnahmen eingewiesen.
- Denken Sie bitte daran, vor jedem Betreten und insbesondere nach jedem Verlassen des Zimmers eine korrekte Händedesinfektion durchzuführen.
- Vermeiden Sie bitte anschließende Besuche weiterer Patienten im Krankenhaus.
Was muss ich zu Hause beachten?
Ist die reguläre medizinische Behandlung beendet, steht Ihrer Entlassung nichts im Wege.
Außerhalb des Krankenhauses ist das Risiko an einer Clostridien Infektion zu erkranken gering. Beachten Sie bitte die Regeln der persönlichen Hygiene. Waschen Sie sich nach jedem Toilettengang gründlich die Hände und benutzen Sie ein eigenes Handtuch. Verwenden Sie Hygieneartikel ausschließlich für Ihren persönlichen Gebrauch.
Kontakt
Ansprechpartner
Matthias Rabba
Leiter der Abteilung für Krankenhaushygiene
Schwester Euthymia Stiftung
ABS-Experte DGKH
Arzt für Anästhesiologie, Krankenhaushygiene,
Spezielle operative Intensivmedizin,
Rettungsmedizin, Spezielle Schmerztherapie
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